Die Bora, kroatisch auch Bura genannt, ist eine der Fallwinderscheinungen welche am Mittelmeer auftreten. Sie tritt jedoch ausschließlich im nördlichen Teil der Adria auf und ist vor entlang der Küste zwischen Rijeka und Split, bis hin zur montenegrinischen Adriaküste spürbar. Doch auch kroatische Inseln bleiben von den Stürmen der Bora nicht verschont. Aufgrund der extremen Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h, welche die Bora in den Wintermonaten erreichen kann, gehört dieser Fallwind zu den stärksten der Welt. Doch nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch das besonders stürmische und lang andauernde Wehverhalten zeichnen die Bora-Winde aus.
Ihre Entstehung ist auf die lokale, oder aber auch auf die kontinentale Kaltluft zurückzuführen. Diese sammelt sich vor allem nachts über den Bergen Kroatiens an. Da warme Luft leichter ist, steigt diese nach oben. Die Kaltluft über den Bergen weht dadurch ruckartig, also böhenweise, bis hin zur Küste hinunter und erreicht rasende Geschwindigkeiten. Einzelne Böhen wehen oftmals mit Windstärke 10 über kroatische Inseln.
Bura Aufnahmen im Sommer – Insel Pag
In der kälteren Jahreshälfte kann die Bora bis zu 7 Tage lang an der kroatischen Küste wehen; in den Sommermonaten jedoch liegt die durchschnittliche Dauer bei ca. 48 Stunden. Im Winter dauert der Sturm nicht nur länger, sondern kommt auch viel häufiger vor, bis zu fünf Mal im Monat. In den Sommermonaten jedoch bleiben die kroatischen Inseln weitgehend vom Sturm verschont. Aufgrund der hohen Temperaturen zu dieser Zeit, wehen die Bora-Winde von Mai bis September nur ein bis zwei Mal mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ca. 90 km/h.
Nicht selten kommt es vor, dass entlang der Küste und auf den Inseln Kroatiens, Straßen und Strände gesperrt werden müssen, wenn sich die Bura auf den Weg von den Bergen zum Wasser macht.